Den gemalten Bildern liegt eine Recherche im Internet zugrunde: auf diversen Anglerseiten werden Fotos von Fischrekorden gesucht: Männer fangen große Fische, posieren vor der Kamera, präsentieren den Fang und stellen die Bilder freiwillig ins Netz.
Die Auflistung dieser Bilder nach Fanggrößen unterstreicht die Bedeutung einer Leistungs(potenz)schau.
Die Beute erhält je nach Fisch und Haltung weibliche bzw. männliche Züge. Das Bild wird unbeabsichtigt sexuell aufgeladen.
Von reinem Stolz und Machtgehabe über zärtliche Umarmungen bis hin zu Kuss- ja sogar simulierten Bettszenen findet sich ein ganzer Reigen an sexuell übertragbaren Gesten.
Die ausgewählten Fotos werden nun unter dem Vorwand eines fiktiven Auftrages auf ca. 70 x 70 cm große Tafeln gemalt:
der Dargestellte „will“ ein Portrait mit Fisch für seine Wohnung / Fischereiverein / Stammbeisl / Hobbykeller mit Trophäensammlung … – so die Annahme.
Für die Fotoarbeit folgt eine neuerliche Recherche: Anglervereine, Berufsfischer, aktiv Fischende an Gewässern … werden mit dem Ziel, fiktive Auftraggeber zu finden, kontaktiert. Sie werden gefragt, ob sie sich mit einem Ölbild zB in ihrer Wohnung fotografieren lassen möchten. Ich besuche folglich die „Auftraggeber“ mit einigen Bildern im Gepäck, diese wählen ein Bild aus, und es wird in ihrem Umfeld eine Bildentgegennahme, ein erneutes Posieren mit dem Bild, eine Hängung ... gestellt und fotografiert.
Die fertige Fotoarbeit entspricht größenmäßig dem gemalten Bild.