Den mit Sepiatinte auf Papier gemalten Einzelszenen liegt eine Recherche im Internet zugrunde:
auf diversen Anglerseiten werden Fotos von Fischrekorden gesucht: Männer fangen große Fische, posieren vor der Kamera, präsentieren den Fang und stellen die Bilder freiwillig ins Netz.
Die Auflistung dieser Bilder nach Fanggrößen unterstreicht die Bedeutung einer Leistungs(potenz)schau. Die Beute erhält je nach Fisch und Haltung weibliche bzw. männliche Züge. Das Bild wird unbeabsichtigt sexuell aufgeladen.
Von reinem Stolz und Machtgehabe über zärtliche Umarmungen bis hin zu Kuss- ja sogar simulierten Bettszenen findet sich ein ganzer Reigen an sexuell übertragbaren Gesten.
Der Papierbogen wird horizontal in zwei Teile geschnitten, diese aneinandergeklebt, mehrfach gefalten und zu einem Buch gebunden.
Herr Wickerl zeigt nun zwei Doppelseiten frontal und zwei Aufklappungen aus der Vogelperspektive.
Dadurch ergibt sich in der Montage als Viererblock annähernd das ursprüngliche Papierbild, welches durch die Faltung etwas phasenversetzt erscheint.